Verein

Unser Verein ist im Vereinsregister unter der Nummer VR30249 eingetragen.

Gegenwärtig haben wir 45 Mitglieder (Stand 12.03.2022).

Der Vereinsvorstand wird gemäß Satzung für 3 Jahre gewählt.
Die letzte Vorstandswahl fand am 08. Februar 2022 statt.
Vorstandsmitglieder:

  • Alfred Heß – Vorsitzender
  • Karl-Heinz Schnabel – Stellvertreter
  • Jutta Förster – Finanzen
  • Frank Morgenstern
  • Heinz Bormann
  • Antje Braito

Vereinsgeschichte

Die Gründung 1961
Die 60er und 70er Jahre bis zur Einstellung aller Aktivitäten 1979
Die 80er Jahre von der Neugründung bis zum Ende der DDR
Neugründung des Vereins und Arbeit in den 90er Jahren
Die 2000er Jahre bis heute

Die Gründung 1961

Mit der Verbesserung der Lebensqualität in den 50-iger Jahren stieg auch das Interesse am Sammeln von Mineralien. Immer mehr Sammler begannen alte Aufschlüsse, Fundorte und Halden anzugehen und systematisch auch in Gruppen nach Mineralien zu suchen, um ihre Sammlungen mit interessanten Stufen aufzubauen. Dieses sehr individuelle Vorgehen stieß oft auf staatliche und betriebliche Grenzen. Der Kulturbund der DDR bot als gesellschaftliche Organisation mit seinem Kreis der Natur- und Heimatfreunde die Möglichkeit, die Freunde der Mineralogie und Geologie organisatorisch zusammen zu schließen. Zudem war es für „organisierte“ Sammler leichter, die Erlaubnis zum Suchen auf einem Betriebsgelände zu erhalten.

Felix Dölling regte zu Beginn der 60er Jahre die Gründung einer Fachgruppe „Geologie und Mineralogie“ im Kulturbund der beiden vogtländischen Kreise Klingenthal und Oelsnitz an. Die Gründung erfolgte am 14. März 1961 in der Bahnhofgaststätte Klingenthal durch 13 Sammelfreunde.

Im Gründungsprotokoll wurde als Arbeitsplan für das Jahr 1961 vorgesehen:

  1. Systematische Erforschung der Gebiete von der Grube Tannenbergsthal in Mühlleiten über den Kiel, sowie über Winselburg bis zum Schneckenstein.
  2. Wiederauffindung von Pyknit-Fundstellen am Schwertweg und am Saubachriss
  3. Teilweise Freilegung des hinteren Saubachbruchs und Sicherstellung einiger Quarzprophyrblöcke mit Negativen von Karlsbader Zwillingen
  4. Suche nach Fundorten von Türkis und Wavellit in und bei Altmannsgrün im Vogtland

Die Zusammenkünfte der Fachgruppe sollten alle zwei Monate an unterschiedlichen Orten stattfinden. Dieser Fachgruppe schlossen sich sehr schnell Mineralienfreunde aus allen Teilen des Vogtlandes an, so dass sie seit dem 18. Februar 1962 die offizielle Bezeichnung „Arbeitsgemeinschaft Geologie und Mineralogie Vogtland“ trug.

Die 60er und 70er Jahre bis zur Einstellung aller Aktivitäten 1979

Die Fachgruppe entwickelte sehr breit gefächerte Aktivitäten. Im Zentrum der Tätigkeit stand das Sammeln von Mineralien. Einzeln oder in Gruppen wurden Halden des Altbergbaus, Steinbrüche oder auch Neuaufschlüsse aufgesucht. Ein bis zwei mal im Jahr fanden gemeinsame Exkursionen statt, um vor Ort Erfahrungen auszutauschen. Neben allen interessanten Fundorten im Vogtland wurden auch die benachbarten Gebiete im Erzgebirge und in Thüringen aufgesucht. Mit den Fachgruppen in Ehrenfriedersdorf und Saalfeld bestanden besonders enge Beziehungen. Gemeinsam wurden Exkursionen, Tauschbörsen und Arbeitstagungen durchgeführt.

Bei den alle zwei Monate stattfindenden Zusammenkünften wurden regelmäßig Vorträge zu mineralogischen und geologischen Themen der Region und der angrenzenden Gebiete gehalten.

Die Zusammenkünfte fanden immer sonntags Vormittag statt, um allen Mitglieder die Teilnahme zu ermöglichen. Dabei erfolgte die Anreise meist mit dem Zug, dem Bus oder dem Fahrrad, da nur Wenige ein Motorrad oder ein Auto besaßen.

Im Juni 1971 organisierte die Fachgruppe am Schneckenstein ein dreitägiges Treffen der Arbeitsgemeinschaften für Geologie und Mineralogie aus dem Bezirk Karl-Marx-Stadt. Die etwa 120 Teilnehmer hörten Fachvorträge von Geologen, Mineralogen und Bergbauingenieuren über Vorkommen einheimischer Mineralien. Zudem gab es geologische Wanderungen um den Schneckenstein, eine Mineralienbörse und eine Exkursion zum Sooser Moor und zum Vulkan Kammerbühl bei Franziškovy Lázaně / Franzensbad (CSSR).

Die rechtlichen Grundlagen für das Sammeln von Mineralien waren im Berggesetz der DDR geregelt. Dieses beinhaltete sehr restriktive Festlegungen. Die staatlichen Organe und die Polizei beobachteten die Tätigkeit der Sammler stets sehr misstrauisch. Die Arbeit der Fachgruppe wurde vor allem auf Tauschbörsen und Tagungen überwacht. Die Beobachtung nahm in den 70er Jahren immer mehr zu. Die leitenden Mitglieder und Sammler mit besonders wertvollen Sammlungen wurden häufig von Mitarbeitern der Staatssicherheit besucht, um Auskunft über ihre Stücke zu geben. Im Zusammenhang mit Diebstählen in der Mineralogischen Sammlung der Bergakademie Freiberg kam es 1976/77 zu Hausdurchsuchungen und zeitweiligen Verhaftungen. Diese starke Beeinträchtigung der Hobbytätigkeit führte Anfang 1979 zur Einstellung aller Aktivitäten der Arbeitsgemeinschaft. Das Sammeln erfolgte nur noch individuell. Offizielle Kontakte zwischen den Mitgliedern bestanden nicht mehr.

Die 80er Jahre von der Neugründung bis zum Ende der DDR

Das Fehlen der Fachgruppe Mineralogie und Geologie machte sich Anfang der 80er Jahre für manchen Sammler nachteilig bemerkbar. Die im Oktober 1982 erlassene „Anordnung über das Sammeln von Mineralien, Fossilien und Gesteinen“ legte fest, „das Sammeln von Mineralien, Fossilien und Gesteinen bedarf einer staatlichen Erlaubnis“. Dieser Sammlerausweis wurde über die Bezirkssekretariate des Kulturbundes durch die Abteilung Geologie des Rates des Bezirkes ausgegeben. Obwohl es jedem Mineralienfreund möglich war, eine Sammelerlaubnis zu beantrage, war die Mitgliedschaft in einer Fachgruppe des Kulturbundes (fast) eine Voraussetzung. Deshalb bemühten sich Ende 1984 jüngere Mineralienfreunde um die Neugründung der Fachgruppe im Vogtland. Diese erfolgte im Juni 1985 bei einem Treffen von Mineralienfreunden mit Vertretern des Kulturbundes Auerbach im Klubhaus Nord. Die Fachgruppe startete mit 15 Mitgliedern, die alle ohne Schwierigkeiten eine Sammelerlaubnis erhielten. Weitere Sammler schlossen sich an und nach einigem Zögern fanden sich auch einige Mitglieder ein, die bereits in der „alten“ Arbeitsgemeinschaft Geologie und Mineralogie Vogtland aktiv gewesen waren. Andere Ehemalige kamen erst nach der Wende 1989/90, als sich mit der Öffnung der Grenze zur BRD neue Sammelmöglichkeiten ergaben, wieder zur Fachgruppe hinzu.

Die Fachgruppe traf sich in den 80er Jahren monatlich erst im Klubhaus Nord, dann im Bahnhofshotel und später in den Gewölberäumen im ehemaligen Hotel „Braunes Roß“ am Altmarkt in Auerbach. Dabei wurden auf dem gewohnten hohen Niveau wieder Fachvorträge zu geologischen und mineralogischen Themen gehalten, Exkursionen durchgeführt und Tauschabende organisiert. So sah der Arbeitsplan für 1986 unter anderem vor:

  • Mai – Diavortrag über das Eibenstocker Granitmassiv und seine Kontaktzone
  • Juni – Exkursion zur Flussspatgrube Schönbrunn mit Befahrung der Halde
  • September – Exkursion zum Altbergbau „Markus-Röhling-Schacht“
  • Oktober – Exkursion zum Auersberg – allgemeine Geologie
  • November – Vortrag über geologische Naturdenkmale im Kreis Auerbach
  • Dezember – Tauschabend

Mit der Öffnung der Grenze zur BRD standen den Mineralienfreunden der DDR nicht nur die bisher unerreichbaren Sammelmöglichkeiten im westlichen Ausland offen, auch viele Mineralienfreunde aus der alten BRD kamen in die DDR und suchten besonders im Vogtland und im Erzgebirge nach Mineralien. Die veränderten gesellschaftlichen Bedingungen, die Schließung von Bergbaubetrieben, ungeklärte Eigentumsverhältnisse bei Steinbrüchen, Halden und Bergbauresten schufen zeitweise Bedingungen, die auch zu wildem und ungeregeltem Sammeln führten.

Neugründung des Vereins und Arbeit in den 90er Jahren

Mit dem Ende der DDR und dem Beitritt zur BRD mussten – wie bei jeder politischen Wende – die Struktur, Aufgabenstellung und Arbeitsweise der gesellschaftlichen Organisationen an die neuen Verhältnisse und gesetzlichen Grundlagen angepasst werden. So wurde der Kulturbund Ende 1991 aufgelöst und daraus der „Vogtländische Heimatverein Auerbach e.V.“ gegründet. Diesem hätten sich die Fachgruppe Mineralogie und Geologie anschließen können. Nach gründlicher Diskussion und Beratung, auch über die rechtlichen Möglichkeiten als Verein, wurde mehrheitlich beschlossen, die Fachgruppe als selbstständigen Verein weiterzuführen.

Am 12. Mai 1992 trafen sich 22 der insgesamt 32 Mitglieder der alten Fachgruppe im Sportlerheim Rebesgrün und gründeten den Verein „Fachgruppe Mineralogie/Geologie Vogtland e.V.“. Der Vereinsname wurde 1995 auf Beschluss der Jahreshauptversammlung auf „Freunde der Mineralogie/Geologie e.V.“ geändert.

Die regelmäßigen Zusammenkünfte finden jeweils am zweiten Dienstag im Monat statt und bilden das Rückgrat des Vereinslebens. Es werden Vorträge über mineralogische und geologische Themen und über Sammlerreisen zu Fundstellen rund um den Globus gehalten.

Die erste Exkursion des neuen Vereins führte 1992 zur Erdbebenwarte nach Moxa in Thüringen. Die weitesten Exkursionen waren 1992 und 1993 die Mineraliensammelreisen nach Kasachstan. Der „tiefste“ Punkt aller Exkursionen wurde im September 1992 bei der Befahrung des Wismut-Schachtes 371 in Hartenstein erreicht (ca. 900 m unter Tage).

Im Oktober 1992 fand die erste Fahrt zur Mineralienbörse nach München statt. Diese wird seitdem jedes Jahr durchgeführt und ist zu einer festen Tradition geworden.

Die Mitgliederzahl stieg bis Ende der 90er Jahre auf etwa 60 Mitglieder und schwankt seitdem um diesen Wert.

Die 2000er Jahre bis heute

Der Verein hat sich auch im neuen Jahrtausend kontinuierlich weiter entwickelt. Schwerpunkte sind die monatlichen Zusammenkünfte, die Ausfahrten aus Anlass des Tages des Bergmanns, die Fahrt zur Mineralienbörse in München sowie die Mettenschicht und die Mineralienversteigerung am Jahresende.

Als „Vereinslokal“ wurde bis 2004 der „Ellefelder Hof“ und im Anschluss bis 2011 der „Gasthof Rempesgrün“ im Auerbacher Ortsteil Rempesgrün genutzt. Seit dessen Schließung finden die Veranstaltungen in der Gaststätte „Turnhalle Ellefeld“ statt.

Die Versuche, das Mineraliensuchen in größeren Gruppen zu organisieren, waren in den letzten Jahren erfolglos. Zum einen kamen im Steinbruch Hammerunterwiesenthal aufgrund des Abbaus in Bereichen, die für Mineraliensucher uninteressant sind, keine sammelwürdigen Mineralien vor. Zum anderen war infolge von zwei schweren Unfällen das Sammeln in einheimischen Steinbrüchen äußerst erschwert und zeitweise völlig untersagt. So suchen die Mitglieder entweder allein oder in kleinen Gruppen an den bekannten Fundpunkten der Region und halten die Augen offen bei Aufschlüssen auf Straßenbaustellen.
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